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Hart gelandet

Hart gelandet

Ich wäre so gerne stolz,
stolz genug zu sagen: „DAS hab ich doch gar nicht nötig.
Ich melde mich nicht bei Dir – und wenn Du es nicht tust, dann schon gar nicht.
Wenn Dir was an mit liegt, dann wirst Du schon von Dir hören lassen.“
Stattdessen bin ich traurig, kann nicht aufhören, an Dich zu denken – mich zu
fragen, was denn eigentlich mit uns – zwischen uns – passiert ist.

Und ich vermisse Dich furchtbar.

Ich wär so gerne stark.
Stark genug, dieses Leben ganz alleine und ohne Probleme zu bewältigen.
Die sind schließlich nur dazu da, gelöst zu werden – und warum sollte ich das
auch nicht schaffen? Andere schaffen das schließlich auch.
Tatsächlich aber weiß ich oft nicht mal, wie ich überhaupt diesen Tag
überstehen soll, geschweige denn all meine Herausforderungen – ein schöneres
Wort für Probleme? – zu meistern.

Das kannst Du ganz offenbar besser.

Ich wäre so gerne mutig.
Mutig genug zu glauben und zu wissen, dass die Zukunft für mich noch eine Menge
schöner Stunden bereithält. Dass ich nur nach vorne schauen muss, mit offenen
Augen – und dass die sonnigen Zeiten gleich hinter der nächsten Ecke warten.
Stattdessen fühle ich mich oft ängstlich wie ein Kind alleine im Dunkeln, das
nicht weiß, ob und wann Papa und Mama wieder nach Hause kommen.

Und ich wünschte, Du wärest da.

Ich wäre so gerne selbstbewusst.
Selbstbewusst genug zu wissen, dass Du Dich meiner wieder erinnern wirst,
früher oder später. Schließlich bin ich Dir doch wichtig, möchtest auch Du die
Gespräche nicht missen, die wir hatten. Du hast mir das schließlich gesagt.
Stattdessen erkenne ich jetzt, dass ich wohl in Deinem Leben nie den Platz
hatte den ich Dir gegeben habe. Oder ich habe ihn nicht mehr… aber wie soll ich
das wissen? Was weiß ich jetzt überhaupt noch von Dir?

Ich fühle mich aus Deinem Leben katapultiert

Irgendwie ausgetauscht – verdammt hart gelandet!

28.11.2004